Die Diskussion um die Führungsstruktur von WordPress nimmt, einmal mehr, Fahrt auf.
In seinem Blogbeitrag vom 20. Dezember 2024 mit dem Titel “Breaking the Status Quo” äußert Joost de Valk deutliche Kritik an der aktuellen Führungsstruktur von WordPress. Er betont, dass die Gemeinschaft entscheiden müsse, ob sie weiterhin von einer einzelnen Person geführt werden wolle, die alle Entscheidungen kontrolliert, oder ob ein demokratischerer Ansatz angestrebt werden sollte. De Valk hebt hervor, dass das Fehlen von Demokratie in einem Projekt, dessen Motto “Demokratisierung des Publizierens” lautet, problematisch sei.
Er verweist auf einen offenen Brief von 20 Unterzeichnern, die anonym bleiben mussten, um Repressalien zu vermeiden, und fordert konkrete Lösungen. De Valk schlägt vor, die Führungsstruktur zu ändern und ein Gremium einzurichten, das die Leitung des Projekts übernimmt. Er betont die Notwendigkeit, Vielfalt zu fördern und Ideen aus verschiedenen Richtungen zuzulassen, anstatt abweichende Meinungen zu unterdrücken.
Abschließend äußert de Valk seine Wertschätzung für die bisherigen Leistungen des aktuellen Leiters, betont jedoch, dass es an der Zeit sei, die alleinige Führung zu beenden und eine kollektive Leitung einzuführen, um die Zukunft von WordPress zu sichern.
Öffentliche Antwort von Patricia
Patricia, Local Lead Organizer vom WordCamp Europe 2025 in Basel, hat darauf mit einer “Open Reply to Joost on WordPress Leadership” reagiert und Kritik an der Führungsstruktur von WordPress geäußert. Sie teilt ihre Bedenken hinsichtlich der zentralisierten Führung und betont, dass viele in der Gemeinschaft ähnliche Ansichten haben, jedoch aus Angst vor Repressalien schweigen.
Sie unterstützt die Idee, eine Stiftung oder ein Gremium zu etablieren, das die Leitung des Projekts übernimmt. Dieses Gremium sollte Vertreter aus verschiedenen Bereichen umfassen, darunter von Automattic gesponserte Beitragsleistende, Vertreter anderer Unternehmen und nicht gesponserte Mitwirkende, um Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven sicherzustellen. Sie glaubt, dass eine solche Struktur nicht nur die Verantwortung teilen, sondern auch den Druck auf den derzeitigen Leiter, Matt Mullenweg, verringern könnte.
Trotz der bestehenden Kritik betont Patricia, dass sie weiterhin Vertrauen in Matt Mullenweg hat und hofft, dass er bereit ist, die Kontrolle an ein vielfältiges Gremium abzugeben, um das Beste für die Zukunft von WordPress zu erreichen. Sie unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und kollektiver Entscheidungsfindung, um das Vertrauen innerhalb der Gemeinschaft wiederherzustellen und das Projekt nachhaltig zu stärken.
Post von Hendrik
“Symbiosis, Not Stalemate: Bridging the Gaps in WordPress Governance” thematisiert er die aktuellen Diskussionen über die Führungsstruktur von WordPress. Er bezieht sich auf die Vorschläge von Joost de Valk und Karim Marucchi, die eine dezentralisierte Governance und die Einrichtung einer Stiftung zur Verwaltung zentraler Ressourcen wie WordPress.org und der Marke WordPress befürworten. Diese Ansätze zielen darauf ab, Transparenz und Inklusivität zu fördern und die langfristige Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern.
Hendrik betont die Notwendigkeit, das Gleichgewicht zwischen Führung und Gemeinschaft neu zu definieren, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Er unterstreicht, dass die jüngsten Ereignisse, wie die vorübergehende Abschaltung wichtiger WordPress.org-Dienste, die Fragilität der bestehenden Governance-Struktur verdeutlichen. Die vorgeschlagenen Änderungen sollen dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit und Innovationsfähigkeit von WordPress zu stärken, ohne die Gemeinschaft zu spalten.
Abschließend ruft Hendrik die Gemeinschaft dazu auf, gemeinsam an einer zukunftsfähigen Lösung zu arbeiten, die sowohl die Interessen der Führung als auch der Nutzer berücksichtigt. Er sieht in den Vorschlägen von de Valk und Marucchi einen vielversprechenden Weg, um die Zusammenarbeit innerhalb der WordPress-Community zu fördern und die Plattform nachhaltig weiterzuentwickeln.
Persönliche Meinung
Ich finde, dass die aktuellen Diskussionen einen wichtigen Anstoß geben, um die Governance von WordPress weiterzuentwickeln. Während die bestehende Führung viel zur Stabilität beigetragen hat, könnte eine Struktur, die mehr Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven einbindet, die Community stärken und das Projekt zukunftssicher machen. Letztlich sollte jede Veränderung von der Community getragen werden, denn sie ist die wahre Stärke von WordPress. Nur gemeinsam können wir eine Lösung finden, die Stabilität und Offenheit in Einklang bringt.
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